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Friedrich Schiller «Der Graf von Habsburg» (1803)

Zu Aachen in seiner Kaiserpracht,
Im altertümlichen Saale,
Saß König Rudolfs heilige Macht
Beim festlichen Krönungsmahle.
Die Speisen trug der Pfalzgraf des Rheins,
Es schenkte der Böhme des perlenden Weins,
Und alle die Wähler, die sieben,
Wie der Sterne Chor um die Sonne sich stellt,
Umstanden geschäftig den Herrscher der Welt,
Die Würde des Amtes zu üben.

Und rings erfüllte den hohen Balkon
Das Volk in freudgem Gedränge,
Laut mischte sich in der Posaunen Ton
Das jauchzende Rufen der Menge.
Denn geendigt nach langem verderblichen Streit
War die kaiserlose, die schreckliche Zeit,
Und ein Richter war wieder auf Erden.
Nicht blind mehr waltet der eiserne Speer,
Nicht fürchtet der Schwache, der Friedliche mehr,
Des Mächtigen Beute zu werden.

Und der Kaiser ergreift den goldnen Pokal
Und spricht mit zufriedenen Blicken:
»Wohl glänzet das Fest, wohl pranget das Mahl,
Mein königlich Herz zu entzücken;
Doch den Sänger vermiß ich, den Bringer der Lust,
Der mit süßem Klang mir bewege die Brust
Und mit göttlich erhabenen Lehren.
So hab ichs gehalten von Jugend an,
Und was ich als Ritter gepflegt und getan,
Nicht will ichs als Kaiser entbehren.«

Und sieh! in der Fürsten umgebenden Kreis
Trat der Sänger im langen Talare,
Ihm glänzte die Locke silberweiß,
Gebleicht von der Fülle der Jahre.
»Süßer Wohllaut schläft in der Saiten Gold,
Der Sänger singt von der Minne Sold,
Er preiset das Höchste, das Beste,
Was das Herz sich wünscht, was der Sinn begehrt,
Doch sage, was ist des Kaisers wert
An seinem herrlichsten Feste?«

»Nicht gebieten werd ich dem Sänger«, spricht
Der Herrscher mit lächelndem Munde,
»Er steht in des größeren Herren Pflicht,
Er gehorcht der gebietenden Stunde:
Wie in den Lüften der Sturmwind saust,
Man weiß nicht, von wannen er kommt und braust,
Wie der Quell aus verborgenen Tiefen,
So des Sängers Lied aus dem Innern schallt
Und wecket der dunkeln Gefühle Gewalt,
Die im Herzen wunderbar schliefen.«

Und der Sänger rasch in die Saiten fällt
Und beginnt sie mächtig zu schlagen:
»Aufs Weidwerk hinaus ritt ein edler Held,
Den flüchtigen Gemsbock zu jagen.
Ihm folgte der Knapp mit dem Jägergeschoß,
Und als er auf seinem stattlichen Roß
In eine Au kommt geritten,
Ein Glöcklein hört er erklingen fern,
Ein Priester wars mit dem Leib des Herrn,
Voran kam der Mesner geschritten.

Und der Graf zur Erde sich neiget hin,
Das Haupt mit Demut entblößet,
Zu verehren mit glaubigem Christensinn,
Was alle Menschen erlöset.
Ein Bächlein aber rauschte durchs Feld,
Von des Gießbachs reißenden Fluten geschwellt,
Das hemmte der Wanderer Tritte,
Und beiseit legt jener das Sakrament,
Von den Füßen zieht er die Schuhe behend,
Damit er das Bächlein durchschritte.

›Was schaffst du?‹ redet der Graf ihn an,
Der ihn verwundert betrachtet.
›Herr, ich walle zu einem sterbenden Mann,
Der nach der Himmelskost schmachtet.
Und da ich mich nahe des Baches Steg,
Da hat ihn der strömende Gießbach hinweg
Im Strudel der Wellen gerissen.
Drum daß dem Lechzenden werde sein Heil,
So will ich das Wässerlein jetzt in Eil
Durchwaten mit nackenden Füßen.‹

Da setzt ihn der Graf auf sein ritterlich Pferd
Und reicht ihm die prächtigen Zäume,
Daß er labe den Kranken, der sein begehrt,
Und die heilige Pflicht nicht versäume.
Und er selber auf seines Knappen Tier
Vergnüget noch weiter des Jagens Begier,
Der andre die Reise vollführet,
Und am nächsten Morgen, mit dankendem Blick,
Da bringt er dem Grafen sein Roß zurück,
Bescheiden am Zügel geführet.

›Nicht wolle das Gott‹, rief mit Demutsinn
Der Graf, ›daß zum Streiten und Jagen
Das Roß ich beschritte fürderhin,
Das meinen Schöpfer getragen!
Und magst dus nicht haben zu eignem Gewinst,
So bleib es gewidmet dem göttlichen Dienst,
Denn ich hab es dem ja gegeben,
Von dem ich Ehre und irdisches Gut
Zu Lehen trage und Leib und Blut
Und Seele und Atem und Leben.‹

›So mög Euch Gott, der allmächtige Hort,
Der das Flehen der Schwachen erhöret,
Zu Ehren Euch bringen hier und dort,
So wie Ihr jetzt ihn geehret.
Ihr seid ein mächtiger Graf, bekannt
Durch ritterlich Walten im Schweizerland,
Euch blühn sechs liebliche Töchter.
So mögen sie‹, rief er begeistert aus,
›Sechs Kronen Euch bringen in Euer Haus
Und glänzen die spätsten Geschlechter!‹«

Und mit sinnendem Haupt saß der Kaiser da,
Als dächt er vergangener Zeiten,
Jetzt, da er dem Sänger ins Auge sah,
Da ergreift ihn der Worte Bedeuten.
Die Züge des Priesters erkennt er schnell
Und verbirgt der Tränen stürzenden Quell
In des Mantels purpurnen Falten.
Und alles blickte den Kaiser an
Und erkannte den Grafen, der das getan,
Und verehrte das göttliche Walten.

ГРАФ ГАБСБУРГСКИЙ

Торжественным Ахен весельем шумел;
В старинных чертогах, на пире,
Рудольф, император избранный, сидел
В сиянье венца и в порфире.
Там кушанья рейнский пфальцграф разносил,
Богемец напитки в бокалы цедил,
И семь избирателей, чином
Устроенный древле свершая обряд,
Блистали, как звёзды пред солнцем блестят,
Пред новым своим властелином.

Кругом возвышался богатый балкон,
Ликующим полный народом;
И клики, со всех прилетая сторон,
Под древним сливалися сводом.
Был кончен раздор, перестала война;
Бесцарственны, грозны прошли времена:
Судья над землёю был снова,
И воля губить у меча отнята;
Не брошены слабый, вдова, сирота
Могущим во власть без покрова.

И кесарь, наполнив бокал золотой,
С приветливым взором вещает:
«Прекрасен мой пир, всё пирует со мной,
Всё царский мой дух восхищает;
Но где утешитель, пленитель сердец?
Придёт ли мне душу растрогать певец
Игрой и благим поученьем?
Я песней был другом, как рыцарь простой;
Став кесарем, брошу ль обычай святой
Пиры услаждать песнопеньем?»

И вдруг из среды величавых гостей
Выходит, одетый таларом,
Певец в красоте поседелых кудрей,
Младым преисполненный жаром:
«В струнах золотых вдохновенье живёт,
Певец о любви благодатной поёт,
О всём, что святого есть в мире,
Что душу волнует, что сердце манит…
О чём же властитель воспеть повелит
Певцу на торжественном пире?»

«Не мне управлять песнопевца душой, —
Певцу отвечает властитель: —
Он высшую силу признал над собой, —
Минута ему повелитель.
По воздуху вихорь свободно шумит,
Кто знает, откуда, куда он летит?
Из бездны поток выбегает:
Так песнь зарождает души глубина,
И тёмное чувство, из дивного сна
При звуках воспрянув, пылает».

И смело ударил певец по струнам,
И голос приятный раздался:
«На статном коне по горам, по полям
За серною рыцарь гонялся;
Он с ловчим одним выезжает сам-друг
Из чащи лесной на сияющий луг,
И едет он шагом кустами.
Вдруг слышат они, колокольчик гремит;
Идёт из кустов пономарь и звонит,
И следом священник с дарами.

И набожный граф, умилённый душой,
Колени свои преклоняет
С сердечною верой, с горячей мольбой
Пред тем, что живит и спасает.
Но лугом стремился кипучий ручей,
Свирепо надувшись от сильных дождей,
Он путь заграждал пешеходу;
И спутнику пастырь дары отдаёт,
И обувь снимает, и смело идёт
С священною ношею в воду.

«Куда?» — изумившийся граф вопросил.
«В село: умирающий нищий
Ждёт в муках, чтоб пастырь его разрешил,
И алчет небесныя пищи.
Недавно лежал через этот поток
Сплетённый из сучьев для пеших мосток,
Его разбросало водою.
Чтоб душу святой благодатью спасти,
Я здесь неглубокий поток перейти
Спешу обнажённой стопою».

И пастырю витязь коня уступил
И подал ноге его стремя,
Чтоб он облегчить покаяньем спешил
Страдальцу греховное бремя.
И к ловчему сам на седло пересел
И весело в чащу на лов полетел.
Священник же, требу святую
Свершивши, при первом мерцании дня
Является к графу, смиренно коня
Ведя за узду золотую.

«Дерзну ли помыслить я, — граф возгласил,
Почтительно взоры склонивши, —
Чтоб конь сей ничтожной забаве служил,
Спасителю богу служивши?
Когда ты, отец, не приемлешь коня,
Пусть будет он даром благим от меня
Отныне тому, чьё даянье —
Все блага земные, и сила, и честь,
Кому не помедлю на жертву принесть
И силу, и честь, и дыханье».

«Да будет же вышний господь над тобой
Своей благодатью святою!
Тебя да почтит он в сей жизни и в той,
Как днесь он почтён был тобою!
Гельвеция славой сияет твоей
И шесть расцветает тебе дочерей,
Богатых дарами природы!
Да будет же (молвил пророчески он)
Уделом их шесть знаменитых корон!
Да славятся в роды и роды!»

Задумавшись, голову кесарь склонил:
Минувшее в нём оживилось.
Вдруг быстрый он взор на певца устремил
И таинство слов объяснилось.
Он пастыря видит в певце пред собой —
И слёзы свои от толпы золотой
Порфирой закрыл в умиленье…
Все смолкли, на кесаря очи подняв,
И всяк догадался, кто набожный граф,
И сердцем почтил провиденье.